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Reaktoren vor dem GAU |
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Reaktoren nach dem GAU |
Schätzungen zufolge lagerten zum Unfallzeitpunkt über 2000 Tonnen Brennelemente in den Reaktoren, teilweise auch Mischoxid-Elemente, die nun mehr oder weniger einer Kernschmelze zum Opfer gefallen sind.
Aber nur in den ersten paar Wochen berichteten die Medien über das Unglück und all die Toten durch Erdbeeben und Tsunami. So stammen die letzten Informationen über das Unglück die in den Medien groß die Runde machten, aus dem September, damals hieß es: Das AKW ist wieder unter Kontrolle.
Ich frage mich nun was ist sonst noch passiert, was wir gar nicht wissen. Einige Fragen möchte ich in diesem Artikel klären.
So zuerst einmal wollte ich über die Zahl aller Toten, Verletzten und Verstrahlten Klarheit schaffen, wobei auch dies schon schwer ist da sich die Zahlen teilweise überschneiden und teilweise auch widersprechen. Deshalb bin ich für Korrekturen gerne offen.
Also hier nun die Zahlen:
Zuerst einmal all die Toten: Insgesamt starben 4 TEPCO Arbeiter bzw. Arbeiter von Tochterfirmen im Einsatz. Jedoch starben um die 50 Weiteren, alten oder bettlägerigen Menschen, die man im Krankenhaus von Fukushima zurückließ. 40 andere konnten Überleben.
Verstrahlt wurden natürlich sehr viele Leute, der durchschnittliche Fukushima-Arbeiter hat eine innere Strahlung von 8,9 mSv (Millisievert), die meist durch das Iod-131 Isotop verursacht wird. In Extremfällen gab es jedoch Belastungen von bis zu 680 mSv, was 0,7 Sivert entspricht. Diese Belastung kann zur vorrübergehenden Sterilität bei Männern führen, da sie jedoch über längere Zeit im Körper bleibt Summiert sie sich auf wesentlich höhere meist Tödliche Werte, denen in der Regel die sog. Strahlenkrankheit vorausgeht.
Es gab zwei starke Verstrahlungen, bei denen Männer direkt mit kontaminiertem Wasser in Berührung kamen. Des weiteren wurden über 100 leichtere Fälle gemeldet in denen die Dekontamination als Maßnahme ausreichte. Die erlaubte Strahlendosis pro Jahr wurde in Folge des GAUs von 100 mSv auf 250 mSv erhöht, die jedoch ab April nicht mehr überschritten wurden.
Verletzungen gab es unter Mitarbeitern folgende:
20 Verletzten sich leicht, einer brach sich beide Beine und ein weiterer erlitt einen Schlaganfall, über 12 verschüttete gibt es keine verlässlichen Meldungen.
Eine weitere Frage die sich mir stellt: Geht das Leben in Japan und vor allem in der Nähe Fukushimas normal weiter?
Ich denke diese Frage muss man gespalten beantworten, so wird von der Regierung gefordert, dass auch in der Präfektur Fukushima, also der Region rund um das zerstörte AKW Fukushima, neue AKWs aufgebaut werden, die die alten ersetzen sollen. Jedoch ist die Präfektur und ein Großteil aller Japaner gegen den Neubau von AKWs. Seit September 2011 gelten die Katastrophen-Reaktoren von Fukushima als sicher, so wurden sie laut der japanischen Regierung Kaltabgeschaltet.
Aber was bedeutet das? Wieder eine Frage die ich mir gestellt habe:
Kaltabschaltung bedeutet, dass der Reaktor "unterkritisch" ist, dass heißt, dass theoretisch keine Kernspaltung mehr möglich ist. Außerdem muss der Reaktor unter 100 Grad kalt sein und im inneren des Reaktors darf kein Druck herrschen. Diese Kriterien sind in Fukushima auch alle erfüllt also könnte man meinen es wird alles gut, aber genau das ist nicht so. Denn diese Kaltabschaltung betrifft nur normal laufende Reaktoren, was man von denen in Fukushima ja nicht gerade behaupten kann.
Außerdem wurde in diesem Monat die Sperrzone von 30 auf 20 Kilometer verkleinert. Eine weitere Folge vor allem für Bauern ist, dass großteile des Viehs in der Sperrzone verendet sind und auch ihr Gemüse und Obst niemand so recht haben will. Ansonsten läuft das Leben wieder mehr
Die letzte Frage die ich in diesem Artikel stellen will: Was wurde alles von dem Betreiber verschleiert und hatte die Katastrophe irgendwelche politische Auswirkungen auf Japan?
Natürlich muss man sagen das viele Fehlinformationen an die Bevölkerung und auch andere Länder weitergegeben wurden. Dies liegt zum einen wahrscheinlich daran, dass die Regierung und auch TEPCO es einerseits nicht besser wussten, jedoch wurde oft von Werten über 1000 mSv jedoch nie von Werten über 1 Sv gesprochen. Jedoch entsprechen 1000 mSv exakt 1 Sv, dieser Wert ist in der Regel auf längere Zeit tödlich. Auch wurden die Berichte über die Mischoxidbrennstäbe erst spät bestätigt.
Politische Folgen sind mir nicht bekannt, jedoch war die Japanische Politik bereits vor der Katastrophe eine Katastrophe, ein hochverschuldetes Land in dem eine praktisch Handlungsunfähige Regierung an der Macht ist.
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